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Nachhaltiger Wohnbau als gesamtpolitische Aufgabe
Dr. Reinhard Seiß
Dienstag, 3. Mai 2016
Aspern IQ, Seestadtstraße 27, 1220 Wien
Für einen umfassend nachhaltigen Wohnbau braucht es bedeutend mehr als eine ambitionierte Wohnbaupolitik. Dies beginnt bei einer effektiven Bodenpolitik, reicht über eine zukunftstaugliche Raumordnungs- und verkehrspolitik und endet bei einer kostengerechten Infrastruktur- und Finanzpolitik. Dementsprechend ist der Wohnbau eine politische Aufgabe auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene, die nur dann erfolgreich erfüllt werden kann, wenn sich alle Akteure und Akteurinnen auf eine gemeinsame Wohnbaustrategie verständigen. Allein die Wohnbauförderung zeigt angesichts der aktuellen Herausforderungen einen multiplen Reformbedarf. So müsste ihre Vergabe zum einen an ein bodensparendes Bauen, sprich an verdichtete Bauformen geknüpft sein, und zum anderen von der Standortqualität des Bauplatzes im Sinne einer fußläufigen Erreichbarkeit von Nahversorgung, sozialer Infrastruktur und öffentlicher Verkehrsmittel abhängen. Zudem müssten Umbau und Sanierung bestehender Bauten spürbar höher als der Wohnungsneubau gefördert werden.