Der Mensch als Homo destructor? Zu den Ursachen der heutigen Umweltzerstörungen

Prof. Werner Bätzing

Dienstag, 22. Oktober 2024, Beginn 18:00

IG Architektur, Gumpendorferstr. 63b (Ecklokal Kopernikusgasse), 1060 Wien

Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Institut for a Global Sustainable Information Society durchgeführt.

Angesichts der massiven Umweltzerstörungen, die heute die gesamte Erde betreffen und die die Existenz des Menschen auf der Erde gefährden, stellt sich sehr dringend die Frage: Ist der Mensch ein Homo destructor, der immer und überall seine Umwelt zerstört? Zur Beantwortung dieser Frage wird zuerst der Umweltbezug von Jägern-Sammlern und von Bauern dargestellt: Beide begrenzen auf unterschiedliche Weise ihre Naturnutzung, um ihre Lebensgrundlage nicht zu zerstören und um die Umwelt langfristig nutzen zu können. Diese kulturelle Selbstbegrenzung wird erst mit der modernen Entwicklung, also mit Naturwissenschaft, Aufklärung, industrieller Revolution und Marktwirtschaft in Frage gestellt. An ihre Stelle tritt jetzt das unendliche Wachstum von Allem („immer mehr“), das die begrenzte Erde zerstört. Diese Zerstörung kann weder durch noch mehr Technik noch durch Unterordnung unter Natur verhindert werden, sondern dazu braucht es eine neue kulturelle Selbstbegrenzung.

Werner Bätzing studierte zunächst Evangelische Theologie und arbeitete als Religionslehrer.  Von den Alpen fasziniert, begann er Geographie und Philosophie an der Technischen Universität Berlin zu studieren. Nach Abschluss des Studiums arbeitete am Geografischen Institut in Bern, wo er sich promovierte und habilitierte. 1995 wurde er als Professor für Kulturgeographie an das Institut für Geographie der Universität Erlangen-Nürnberg berufen. Seit seiner Emeritierung 2014 ist er Leiter des Archivs für integrative Alpenforschung. Werner Bätzing ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen: Homo destructor – Eine Mensch-Umwelt-Geschichte (2023).